Vertreterversammlung 2015
GFS mit solider Unternehmensentwicklung
Die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung hat trotz in den letzten Jahren geschrumpfter Sauenbestände 2014 zugelegt und ihre Marktposition gefestigt. GFS-Geschäftsführerin Annette Niggemeyer konnte den Vertretern in Saerbeck eine solide Bilanz präsentieren.
Mit 4,1 Mio. Tuben konnte die GFS 2,2 Prozent mehr Spermatuben absetzen als im Jahr zuvor. 2.303 Eber befinden sich im Einsatz, 255 davon sind Vorstufeneber. Der Umsatz wuchs um 2 Prozent auf 15,3 Mio. Euro.
Auch das Einzugsgebiet der GFS ist gewachsen; die Genossenschaft betreibt sechs Besamungsstationen mit mehreren Standorten in NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Jetzt ist der Schritt nach Hessen geplant; kürzlich wurde eine Kooperation mit der Zucht- und Besamungsunion Hessen vereinbart, die nach einem Partner für die Schweinebesamung suchte. Annette Niggemeyer wertete den Schritt auch als positives Signal im Hinblick auf eine vorsorgende Seuchenhygiene, denn die Besamungsstation in Griesheim befindet sich in einer weitgehend schweinefreien Region.
Zur positiven Entwicklung beigetragen haben auch zahlreiche Investitionen. So wurde 2014 nach 15 Jahren eine neue Laborsoftware installiert, die die Datenübertragung automatisiert hat, eine höhere Sicherheit bietet und weniger Arbeitsschritte erfordert.
Die Hygiene wurde weiter verbessert:
- Weitere GFS-Ställe wurden mit einer UV-Zuluftdesinfektion und Überdrucklüftung ausgestattet.
- Sauenhalter, die Eber besichtigen wollen, können das auch künftig tun. Dafür hat die GFS auf der Station Saerbeck einen separaten Eber-Vorführstall mit Besucherraum und großer Fensterfront gebaut.
- Die Schulung der Labormitarbeiter, das Monitoring der Spermaqualität sowie das Controlling des Hygienemanagements in Stall und Labor sind weitere wichtige Punkte des Konzeptes.
Auch in Sachen Eberselektion geht die GFS voran: Die Nachkommenprüfung nach GFS-Muster ist ein bewährtes Selektionsinstrument und wurde ausgeweitet. Die Einstufung in die Leistungsklassen Platin, Gold, Silber und Bronze ist bei den Landwirten gut angekommen. Nach wie vor fliegt das unterste Drittel der geprüften Eber aus der Produktion. Wer sich für geprüfte Qualität entscheidet, kann z. B. bei PIC-Nachkommen pro Wurf einen Erlösvorteil von 18 Euro (Bronze) bis 57 Euro (Platin) realisieren.
Mangelnde Wurfqualität oder Erbfehler können ebenfalls zur Merzung führen, insgesamt nahm die GFS im vergangenen Jahr 314 Eber aus der Produktion. Die GFS-Erbfehlererfassung hat die Erbfehlerquote seit 2003 von 4 Prozent auf 1,6 Prozent zurückgehen lassen.
Auch der Service der GFS hat sich verbessert: Mit der GFS-Kombi-App erhalten die Schweinehalter schnell und aktuell alle wichtigen Information zu Zuchtwerten, Bestellmöglichkeiten u.v.m. Die Ebereinsatzanalyse mit Kunden-Login auf GFS-Homepage ist erweitert worden. Die GFS engagiert sich zudem bei der Entwicklung von Strategien gegen Ebergeruch (StratEger) sowie bei der genomischen Selektion bei weißen Rassen (pigGS).